VOLLEYBALL – 2. BUNDESLIGA SÜD - TSV Grafing wehrt sich vergeblich – 1:3 gegen Hammelburg (von Olaf Heid, Ebersberger Zeitung)

Grafing – Die Grafinger Volleyballer sind der 3. Liga ein gewaltiges Stück näher gekommen. Im Heimspiel gegen den TV/DJK Hammelburg wehrten sich die Gastgeber leidenschaftlich und 102 Minuten lang, doch am Ende mussten sie mit 1:3 Sätzen (18:25, 25:20, 22:25, 22:25) die Punkte den Unterfranken überlassen.
Für den immer noch amtierenden Meister und Tabellenletzten aus der Bärenstadt dauert damit die Negativserie in der 2. Bundesliga Süd weiter an. Es war für die Mannen um Coach Benedikt Doranth – dessen Corona-Verdachtsfall hatte sich nicht bestätigt, aber er auf einen Einsatz verzichtet – bereits die neunte Niederlage in Folge. Der letzte Grafinger Erfolg war Anfang Dezember 2021 das 3:2 im Derby gegen den TSV Mühldorf.
Weil die vor ihnen liegenden Konkurrenten wie Leipzig oder Friedrichshafen jedoch fleißig weiter Punkte sammeln und Dresden nach der Grafinger Pleite außer Reichweite geraten ist, ist der direkte Klassenerhalt nun rein rechnerisch nicht mehr möglich. Grafings Teammanager gab auch unumwunden zu, dass die Hoffnung keine neue Nahrung erhalten habe. „Rein sportlich gesehen, haben wir keine Chancen mehr“, bedauerte Johannes Oswald. Auch die Möglichkeit, über den Grünen Tisch bei Rückzug oder Nicht-Aufstieg eines Rivalen aus der 3. Liga drinzubleiben, schätzt er eher als sehr gering ein. „Wir bereiten uns auf die 3. Liga vor.“
Dass Einstellung und Moral bei der jungen TSV-Truppe aber weiterhin stimmen, war im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Hammelburg zu sehen. Oswald war stolz darauf, wie sich die Mannschaft (diesmal verstärkt durch Fabian Siegel aus der Zweiten) trotz aller personellen Rückschläge (Paul Koch musste angeschlagen früh raus) kampfstark präsentierte. „Wir haben gefühlt im 21. Spiel zum 21. Mal mit einer anderen Start-Sechs gespielt“, so der Funktionär. „Die Motivation ist bis zum Schluss da. Die Jungs haben Bock.“ Die wenigen Zuschauer (58) in der Jahnhalle mussten ihr Kommen nicht bereuen. „Sie hatten bestimmt einen schönen Samstagabend.“
In Durchgang eins hielt man bis zum 12:13 mit, dann legten die Unterfranken eine 5:0-Serie hin, die nicht mehr wettzumachen war (18:25). In Abschnitt zwei zeigten die Youngster aus der Bärenstadt, wie es gehen könnte. Ein 7:8-Rückstand wurde über 10:9 in ein 16:13 umgewandelt. Selbst als der Favorit bis auf 16:17 verkürzt hatte, blieb man cool. Aus einem 20:18 wurde ein 25:20 – der Satzausgleich. „Das hat wieder einmal gut getan, dass wir uns belohnt haben“, freute sich der Teammanager über den ersten Satzgewinn seit Anfang Februar. Auch von Gästeseite habe er hinterher Lob für den Auftritt der Doranth-Truppe erhalten.
Der TV/DJK Hammelburg musste auch sehr viel investieren, um den dritten Abschnitt nach 11:13-Rückstand in der Crunchtime zuzumachen (22:25). Hier kassierten die Hausherren beim 16:16 einen technischen Fehler wegen „unsauberen Spiels“ (Oswald: „eine sehr harte Schiedsrichterentscheidung. Die erste überhaupt im Match“), der sie aus dem Konzept brachte. Und auch in Satz vier wehrte sich der TSV Grafing lange, aber letztlich glücklos (22:25).
Grafing: Florian Krenkel, Jannik Birkholz, Adrian Nachtwey, Noah Henkel, Tim Aust, Daniel Kirchner, Paul Koch, Fabian Siegel, Johannes Becker, Luis Wieser, Marvin Primus; Trainer: Benedikt Doranth.